05.07.2023 - Runder Tisch Streuobst trifft sich erstmals

Landratsamt lud zum Austausch rund um das Thema Streuobstwiesen

 

Wie kann der Anbau und die Bewirtschaftung von Streuobstwiesen im Landkreis Rottal-Inn noch weiter vorangetrieben bzw. unterstützt werden? Mit dieser Frage beschäftigten sich regionale Vertreter beim ersten Runden Tisch zum Thema Streuobst, zu dem der Landkreis Rottal-Inn kürzlich einlud. Bereits seit einigen Jahren setzt sich der Landkreis Rottal-Inn vermehrt rund um das Thema Streuobstwiesen ein. Nun wurde erstmals ein Runder Tisch einberufen, um über die Erhaltung und den Ausbau von Streuobstwiesen in Rottal-Inn sowie sinnvolle Unterstützungsmaßnahmen zu sprechen.

 

Zur Gesprächsrunde konnte Landrat Michael Fahmüller unter anderem Hermann Etzel als Kreisobmann des BBV Eggenfelden, Matthias Wimmer als Mitglied des Verbands der bayerischen Fruchtsaftindustrie und der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau, Gerhard Baumgartner vom Bund deutscher Baumschulen, Marianne Watzenberger vom Bund Naturschutz, Dr. Johanna Götter als Streuobstkoordinatorin der Regierung von Niederbayern, Pascal Weber und Fabian Pex vom ALE Landau, Rainer Blaschke vom LPV Rottal-Inn und dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege sowie Ruth Brummer als Wildlebensraumberaterin des AELF sowie die entsprechenden Fachabteilungen des Landratsamtes begrüßen.

 

„Bei uns im Landkreis Rottal-Inn wird bereits seit einigen Jahren viel getan um Streuobstwiesen anzulegen und zu erhalten. Nicht nur in der Landwirtschaft hat man ihren hohen Wert erkannt, auch die Obst- und Gartenbauvereine waren hier maßgeblich mit dabei. Wir dürfen nicht nachlassen beim Streuobst und bei den Streuobstwiesen. Es freut mich deshalb ganz besonders, dass wir heute hier zusammengekommen sind“, so Landrat Michael Fahmüller eingangs.

 

Christine Dachsberger-Bauer, Streuobstberaterin der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Rottal-Inn stellte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern anfangs den Streuobstpakt Bayern genauer vor. Dieser sieht den Erhalt und die Erweiterung der bestehenden Streuobstwiesen vor. Dazu gibt es für Kommunen, Vereine und Verbände im Wesentlichen zwei Fördersäulen, die ebenfalls durch die Streuobstberaterin kurz vorgestellt wurden. Diese sind zum einen die Flächenförderung und die Förderung von Neu- und Ersatzpflanzung sowie die Pflege der Streuobstbäume.

 

Wildlebensraumberaterin Ruth Brummer stellte im Anschluss das bayerische Kulturlandschaftsprogramm, kurz KULAP, vor. Demnach sind Pflegemaßnahmen von Streuobstbeständen förderfähig. Fabian Pex und Pascal Weber vom ALE Landau stellten unter anderem die Projekte Streuobst für alle und FlurNatur vor. Letzteres stellt eine Möglichkeit dar, außerhalb von Verfahren nach dem Flurbereinigungsgesetz angepasste Infrastrukturmaßnahmen sowie Maßnahmen zur Erhaltung und Gestaltung der Landschaft zu fördern. Förderfähig im Sinne der Richtlinien sind Struktur- und Landschaftselemente für mehr Ressourcenschutz, insbesondere die Planung und Herstellung von „grüner Infrastruktur“ zur Unterstützung von Biodiversität sowie die Planung und Herstellung von „blauer Infrastruktur“ zum dezentralen Wasserrückhalt. Die Förderung beantragen können in diesem Fall Gemeinden, Gemeindeverbände, Körperschaften des öffentlichen Rechts als auch natürliche Personen, Personengesellschaften sowie juristische Personen des privaten Rechts.

 

Zum Ende stellte Martin Hofbauer aus dem Regionalmanagement des Landratsamtes die Ökomodell-Region, zu der der Landkreis kürzlich ernannt wurde, vor. Durch diese soll der ökologische Landbau und das ökologische Bewusstsein gefördert werden. Im Fokus steht zudem die Steigerung der Öko-Anbauflächen.

„Die Öko-Modellregion ist prädestiniert dazu, Synergien für den Streuobstwiesenanbau zu entwickeln“, so Hofbauer und nannte als Beispiele Maßnahmen anderer Öko-Modellregionen. Im Anschluss an die Vorstellungen nutzten die Anwesenden die Gelegenheit um Erfahrungswerte auszutauschen. Auch künftig möchte man regelmäßig zum Thema Erhaltung und Ausbau von Streuobstwiesen in Rottal-Inn in Kontakt treten.

 

Weitere Informationen zu den Fördermöglichkeiten und Maßnahmen erteilt die Streuobstberaterin des Landkreises, Christine Dachsberger-Bauer unter Tel.: 08561 20-342 oder christine.dachsberger-bauer@rottal-inn.de.

 

 

Auf dem Bild: Andreas Stolhofer, Fabian Pex, Rainer Blaschke, Landrat Michael Fahmüller, Gerhard Baumgartner, Dr. Johanna Götter, Matthias Wimmer, Ruth Brummer, Sylvia Dötter, Christine Dachsberger-Bauer, Bernd Hofbauer, Martin Hofbauer, Pascal Weber und Hermann Etzel