09.08.2023 - Im Landkreis Rottal-Inn startet eine Moorrenaturierung

Heinz Sielmann Stiftung übernimmt Projektleitung zur Renaturierung einer Niedermoorfläche

 

Nach zweijähriger Vorarbeit startete vor kurzem offiziell das Renaturierungsprojekt einer ehemaligen Niedermoorfläche bei Massing im Landkreis Rottal-Inn. Naturnahe Beweidung und Wiedervernässung sollen die Artenvielfalt unweit der Rott fördern.

 

Gemeinsam mit Massings Bürgermeister Christian Thiel, der Regierung von Niederbayern und Vertretern der Heinz Sielmann Stiftung sowie Josef Mayerhofer, der in der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes für das Projekt verantwortlich ist, feierte stellvertretender Landrat Kurt Vallée den offiziellen Start einer beispielhaften Moorrenaturierung in Niederbayern.

 

Vallée ist in Bezug auf die Kooperation und das Moorschutzprojekt überzeugt: „Ich freue mich ganz besonders, dass sich die Heinz Sielmann Stiftung auf einer Projektfläche im Landkreis engagiert. Eine Moorfläche zu schützen ist konkreter Umweltschutz, von dem das Klima wie auch die Artenvielfalt profitieren.“

 

Auch Thiel zeigte sich über die örtliche Nähe des Projekts zur Marktgemeinde begeistert und betonte: „Angestrebt wird natürlich die Einbindung einer breiten Öffentlichkeit auch hier in Massing.“

 

Einer Studie der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf zufolge könnte die Emission klimaschädlicher Gase in Bayern durch die Renaturierung von Mooren um circa fünf Millionen Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr reduziert werden. Vor diesem Hintergrund stellte Stefan Radlmair, Leiter des Sachgebietes Naturschutz bei der Regierung Niederbayerns, fest: „Ohne einen weitreichenden Moorschutz wird die Klimaneutralität Bayerns bis 2040 kaum zu erreichen sein. Dabei ist Moorschutz oft mit einem „Langstreckenlauf“ vergleichbar, der letztlich nicht ohne das langjährige Engagement und den beharrlichen Einsatz der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Rottal-Inn möglich gewesen wäre.“

 

Die extensive Beweidung der rund 5,5 Hektar großen Fläche des Landkreises Rottal-Inn erfolgt durch die Tiere von Landwirt Matthias Reißaus. Auf die Rinder angesprochen sagte Reißaus, er sei auf die „vierbeinigen Landschaftspfleger“ besonders stolz. Seine Wasserbüffel und Murnau-Werdenfelser Rinder seien „die eigentlichen Hauptakteure des Projektes.“ Mit diesem Gemeinschaftsprojekt wird erstmals eine Niedermoorfläche im Landkreis Rottal-Inn renaturiert.