15.02.2021 - Baubranche trotzt Corona

Bauamt des Landkreises Rottal-Inn verzeichnet Anstieg bei Bauanträgen und Herstellungskosten

 

Die Corona Pandemie hat viele Lebensbereiche entscheidend geprägt und eingeschränkt. Zu den wenigen Bereichen, die bislang relativ gut durch die Krise gekommen sind, zählt das Baugewerbe. Laut Angaben des Landesamtes für Statistik ist die Auftragslage im Vergleich zum Vorjahr um rund zwei Prozent gestiegen.

Gründe dafür seien vor allem die weltweit verlangsamte Baukonjunktur und gesunkene Materialpreise. Auch die Zahlen für den Landkreis Rottal-Inn sprechen dafür, dass das Baugewerbe nicht wesentlich von der Pandemie beeinflusst wurde und trotz Corona positive Entwicklungen zu verzeichnen hatte. Das Bauamt des Landkreises vermeldet für das vergangene Jahr deutliche Anstiege sowohl bei den Bauanträgen als auch bei den Baukosten.

Vergleicht man die Jahre 2019 und 2020 hinsichtlich der Gesamtanzahl der eingegangenen Anträge, so lässt sich eine Steigerung von knapp 16 Prozent feststellen. Lag die Zahl der eingegangenen Baupläne 2019 gesamt bei 2.175, so waren es im vergangenen Jahr 345 Anträge mehr, nämlich 2.520. Diese Antragszahlen spiegeln die gesamten Eingänge im Bauamt wieder.

2019 wurden im Landkreis Rottal-Inn von 1.166 eingereichten Bauanträgen 1.137 genehmigt. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass 2019 lediglich etwa 2,5 Prozent der Anträge nicht zu einem genehmigten Abschluss kamen. Letztes Jahr gingen beim Bauamt 294 Bauanträge mehr ein, nämlich 1.460.

Betrachtet man die Herstellungskosten der beiden vergangenen Jahre, so lässt sich auch hier ein enormer Anstieg erkennen. Wurde 2019 für rund 356 Millionen Euro im Landkreis gebaut, so lagen die Baukosten 2020 73 Millionen Euro über dem Vorjahreswert. Die Herstellungskosten beliefen sich 2020 auf rund 429 Millionen Euro, was ein Plus von über 20 Prozent bedeutet.

Diese Tendenz ist weiter steigend, auch für Januar 2021 war kein Eingangsrückgang beim Thema Bauen erkennbar, betont der Leiter des Bauamts des Landkreises Rottal-Inn, Robert Kubitschek: „Die positiven Entwicklungen, die sich bereits 2020 deutlich abzeichneten, setzen sich derzeit fort. Nach wie vor gehen viele Bauanträge bei uns ein. Wir vermuten, dass dies vor allem an zwei wesentlichen Faktoren liegt: Zum einen an mehr Zeit, die die Bürger aufgrund der coronabedingten Einschränkungen zur Verfügung haben, zum anderen an der Sicherheit des Geldes. Die Leute möchten in solch unsicheren Zeiten ihr Geld gut angelegt wissen. Da ist es naheliegend, dass viele in einen bleibenden Wert, sprich in eine Immobilie investieren.“