31.08.2021 - Baumpflege in der Pfarrkirchner Ringallee

Hinweise der Unteren Naturschutzbehörde zu anstehenden Baumarbeiten

 

Sie gilt als eines der Wahrzeichen Pfarrkirchens: die Ringallee, in der noch in diesem Jahr umfangreiche Baumpflegearbeiten vorgenommen werden sollen. Grund ist der schlechte Zustand, in dem sich einige der Bäume, die die Allee zieren, befinden. „Bereits vor circa 15 Jahren wurde ein Baumgutachten über die gesamte Ringallee erstellt, das zu dem Ergebnis kam, dass die Bäume mitunter den letzten Lebensabschnitt erreicht haben“, erklärt Andreas Stolhofer von der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) am Landratsamt Rottal-Inn, das für dieses Naturdenkmal verantwortlich ist.

Um die Problematik nun praktisch anzugehen, steht die Unterer Naturschutzbehörde des Landkreises im Austausch mit regionalen Fachexperten, um eine ganzheitliche Lösung für die Allee zu finden. Konkret beteiligt sind unter der fachlichen Leitung von Andreas Stolhofer vom Natur- und Artenschutz der Unteren Naturschutzbehörde der Baumpfleger Anderl Fenner, der die Arbeiten ausführt, Baumgutachter und Kontrolleur Bernd Bellemann, der die eingehenden Untersuchungen durchführt sowie Baumkontrolleur Manfred Kosma, der u.a. die gesamte Allee digitalisiert und in ein Baumkataster einträgt.

Getestet werden sollen verschiedene Methoden, die sich am Zustand bzw. am jeweiligen Ergebnis des Gutachtens der Bäume orientieren. Dazu zählen unter anderem ein starker Rückschnitt, ähnlich einem „Kopfschnitt“ sowie ein eher leichter Rückschnitt mit Einbau von Kronensicherungen in Form von Seilen und Schrauben. Ebenso möglich wäre eine Kronenpflege, die ohne größere Eingriffe auskommt. Sofern aber keine alternative Methode sinnvoll erscheint, müssten die betroffenen Bäume als letzte Verkehrssicherungsmaßnahme leider gefällt werden.  

„Die Schwierigkeit liegt darin, allen Ansprüchen gleichermaßen gerecht zu werden: Einerseits handelt es sich bei vielen Bäumen um alte Exemplare, die leider bereits in den 60er-Jahren verschnitten wurden und nun stark zurückgenommen oder sogar gefällt werden müssen, um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger weiterhin zu gewähren. Andererseits sollte natürlich aus Gründen des Naturschutzes und, nicht zu vergessen, auch aus Gründen des Stadtbildes ein langer Erhalt der Bäume angestrebt werden“, so Stolhofer.

Auch Landrat Michael Fahmüller betont die Notwendigkeit dieser Maßnahmen: „Oberste Priorität ist es natürlich, die passierenden Fußgänger zu schützen und beispielsweise auch bei Veranstaltungen in diesem Bereich sicherzustellen, dass die Bäume keine Gefahr darstellen. Auch wenn die Bäume möglichst lange erhalten bleiben sollen, sind wir uns unserer Verantwortung bzw. unserer Verkehrssicherungspflicht bewusst, sodass manche Objekte aus Sicherheitsgründen mit großer Wahrscheinlichkeit leider einfach weichen müssen."

Aufgrund der diversen Methoden und dem doch sehr schlechten Zustand der Bäume kann es sein, dass die Allee nach den entsprechenden Arbeiten auf den ersten Blick etwas demontiert aussieht. „Diese Baumpflege-Maßnahmen stellen einen letzten Versuch dar, die Allee vor der bloßen Fällung ihrer Bäume und der anschließenden Neubepflanzung zu bewahren. Daher bitten wir die Bevölkerung um Nachsicht und Verständnis, wenn sich ihr nach den Arbeiten erst einmal nicht mehr das gewohnte Bild der Ringallee zeigt“, so Stolhofer.

 

Bei Rückfragen sowie für weitere Informationen steht die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Rottal-Inn bzw. Andreas Stolhofer gerne zur Verfügung: Tel. 08561 20-362 oder andreas.stolhofer@rottal-inn.de.