25.06.2021 - Bericht aus dem Impfzentrum

Das Impfzentrum Rottal-Inn (Rottgauhalle Gern) hat die Erstimpfungen dank der zusätzlichen Lieferung von 2.500 Dosen „Moderna Covid-19 Vaccine“ diese Woche wieder mehr in Schwung halten können, wodurch sich der Abstand zu den Zweitimpfungen ein Stück weiter schließt.  „Die Sonderzuteilung der 2.500 Moderna-Dosen hat den Anmeldezahlen sehr gut getan, so dass bei weiterer Versorgung mit Impfstoff  auch die jüngeren nicht Priorisierten mit einem baldigen Impfangebot rechnen können – Prio 4 ist schon freigeschaltet“, freut sich der Leiter des Impfzentrums, Thomas Blüml.

Unwägbarkeit dabei: Möglicherweise seien viele von ihnen inzwischen schon von einem Hausarzt oder einem Betriebsarzt geimpft worden. Deshalb dieser Aufruf: Organisationsleiterin Eva Arbinger bittet diese Geimpften, nun ihre Accounts unter https://impfzentren.bayern/citizen zu löschen, um die Schlange für noch Wartende nicht länger zu blockieren. Wer sein Passwort vergessen habe, könne auch im Impfzentrum anrufen und mitteilen, dass die Impfung schon vorgenommen wurde.

Die stellv. Leiterin des Impfzentrum weist zudem darauf hin, dass viele angemeldete junge Menschen unter 18 J., auch wenn sie etwa in einem Pflegeberuf tätig sind, noch nicht geimpft werden können, da sie noch nicht freigeschaltet werden können: Für diese Gruppe ist nur Comirnaty-BionTech/Pfizer zugelassen; die Zulassung von Moderna für Minderjährige ist erst beantragt.

Weiter muss Arbinger mitteilen, dass ein ganzer Schwung Angemeldeter unter 16 Jahren nicht bedient werden kann, weil es keine generelle Empfehlung der Ständigen Impfkommission dazu gibt. Deshalb kann nur ein Kinderarzt oder ein Hausarzt eine Beurteilung für die Impfung abgeben. Vom System her ist es laut Softwarehersteller nämlich nicht angedacht, durch das Impfzentrum Jugendliche unter 16 J. freischalten zu lassen.

Zum digitalen Impfzertifikat, das im Impfzentrum gleich nach dem „zweiten Pieks“ für Erst- und Zweitimpfung (bei Johnson & Johnson nach der einen Impfung) ausgegeben wirdDas Ausdrucken der Nachweise, die über den QR-Code in die CovPass-App bzw. Corona-Warn-App geladen werden, könnte aber wegen einer schon mal vorkommenden Systemblockade gerade nicht möglich sein: dann bitte wie alle vor der automatischen Ausgabe vollständig Geimpften zu einer teilnehmenden Apotheke gehen, die diese Zertifikate ausstellt – dazu den Impfpass und den Personalausweis vorlegen. Teilnehmende Apotheken sind unter www.mein-apothekenmanager.de/ bei Serviceleistungen/Digitales Impfzertifikat mit Eingabe der Postleitzahl zu finden. Seit 24.06.2021 ist es auch für alle online registrierten Personen möglich, das Impfzertifikat selbst über ihren persönlichen Account herunterzuladen und auszudrucken.

 

 

Impfzentrum Rottal-Inn ein halbes Jahr in Betrieb

Am 27. Dezember 2020 hat das vom BRK Rottal-Inn betriebene Impfzentrum seine Arbeit  aufgenommen und ist also am Sonntag auf den Tag genau ein halbes Jahr für die Immunisierung der Bevölkerung gegen die pandemisch verbreitet Infektionskrankheit „COVID-19“ aktiv. Aus diesem Anlass haben Leiter Thomas Blüml und seine Stellvertreterin Eva Arbinger wesentliche und prägnante Fakten zusammengestellt:

Bereits am ersten Tag erfolgte der erste Außeneinsatz durch ein mobiles Impfteam im BRK-Altenheim Wurmannsquick. Diese mobilen Teams sind primär für die großen Einrichtungen der Altenpflege da; am 1. Januar 2021 sind z.B. die Bewohner/-innen des Parkwohnstifts Arnstorf (eines der größten Altenheime im Lkr.) erstgeimpft worden. Bis 18. Februar 2021 hatten die mobilen Teams diese Einrichtungen bereits mit der zweiten Impfung versehen und konnten die kleineren Pflege- bzw. Betreuungseinrichtungen in Angriff nehmen. Mit den  Zweitimpfungen begannen die Teams des Impfmobils am 17. Januar 2021 (damals bei BioNTech Dreiwochenabstand). Am 23. Juni 2021 erfolgte der letzte Außeneinsatz mit dem Impfmobil. „Durchgeimpft“ haben die Teams alle 36 Pflege- und Betreuungseinrichtungen vom Altenheim bis zur Reha-Klinik: macht insgesamt jew. 2.308 Erst- und Zeitimpfungen, also 4.616 mal Vollschutz.

Schon ab 28. Dezember 2020 wurden kleine Mengen Impfstoff an die Rottal-Inn Kliniken geliefert, damit diese frühzeitig mit dem Schutz für das Personal von Notaufnahmen und Intensivstationen beginnen konnten; nach und nach gelang die Steigerung der Lieferungen.  Ende Mai waren alle Beschäftigten vollständig geimpft.

Im Impfzentrum erfolgte der erste „Pieks“ am 23. Januar 2021; am ersten Tag kam man auf 102 Impfungen. Seitdem ist das Impfzentrum sieben Tage die Woche, auch an Sonn- und Feiertagen, in der Regel von 8:00 bis 17:00 Uhr für die Menschen im Landkreis in Betrieb Der tägliche Höchststand wurde am 17. Mai 2021 mit 1.004 Impfungen erreicht; leider blieb es bei einmal. Aber die Leistungsfähigkeit des Impfzentrums ist dabei deutlich geworden.

Im Einsatz sind im Schichtdienst insgesamt rund 150 Beschäftigte, medizinisches Personal und Verwaltungsmitarbeiter/-innen (einschl. Call-Center). Dazu kommen noch etwa 50 mitarbeitende Ärztinnen und Ärzte. Nicht zu vergessen die Kräfte der Sicherheitsfirma und des Reinigungsdienstes.

„Wir haben keinen Impfstoff im Kühlschrank gelassen und  nichts verwerfen müssen, sondern jeden Tag alle verfügbaren Dosen verimpft, trotz der schwierigen Planungen wegen der stets und nach wie vor kurzfristigen Ankündigungen und Zulieferungen sowie ohne Einfluss auf Zuteilungen und Marken – denn wir wollen immer für unsere Beschäftigen und die zu Impfenden eine Planbarkeit schaffen“, unterstreichen Blüml und Arbinger. Auch mit größeren Mengen gerade wie beim kühltechnisch diffizilen BioNTech-Vakzin sei das gelungen, stellen sie heraus.

„Alles kann im Impfzentrum nur so gut klappen, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen“, betont Thomas Blüml. Deshalb sprechen er und Eva Arbinger Dank in alle relevanten Richtungen aus: den mobilen Impfteams und dem Personal der Altenpflege- und Betreuungseinrichtungen, allen haupt- und ehrenamtlich Beschäftigten des Impfzentrums, dem Landkreis respektive der Abt. öffentliche Sicherheit u. Ordnung sowie Landrat Michael Fahmüller u.a. für den Ausbau von 4 auf 10 Impfkabinen und den Einsatz für Zusatzlieferungen – und der Bevölkerung für Geduld und Verständnis, wenn es organisatorischen oder systemtechnischen Gründen zu Wartezeiten kam. Aber klar ist auch: Mehr Impfstoff wäre natürlich gerade wegen der erweiterten Kapazität schon frühzeitig wünschenswert gewesen.

Blick nach vorn: „Es müssten sich noch mehr Leute zum Impfen anmelden, damit die Landkreisbevölkerung den bestmöglichen Schutz bekommt – diese halbe Stunde Aufwand ist in die Gesundheit investiert und solle es einem wert sein“, motiviert Eva Arbinger. Aus der schwierigen Corona-Situation gelte es, damit das Beste daraus zu machen. „Nur wenn sich genug Menschen impfen lassen, werden uns die erreichten Lockerungen erhalten bleiben“, fügt Thomas Blüml hinzu. Denn im Herbst könnten die Mutationsformen verstärkt verbreiten. Also ermuntern beide dazu „trotz Freiwilligkeit für die Impfung sein und auch die zweite Impfung für vollen Schutz wahrnehmen“!

 

 

 

Bild: Den letzten Außeneinsatz mit dem Impfmobil führte Dr. Barbara Schölzel-Pimmer (Mitte) vom KKH-Pfarrkirchen mit den BRK-Kräften Evelyn Grötzinger (links) und Lukas Ferschmann (rechts) am vergangenen Mittwoch durch.