23.10.2019 - Das „Juwel am Unteren Inn“ nimmt langsam eine neue Gestalt an

Landrat Michael Fahmüller und Minings Bürgermeister Günter Hasiweder besichtigten den Fortschritt der Bauten im Europareservat

 

Als „Juwel am Untern Inn“ wurden die Naturschutzgebiete am 55km langen Flusslauf, die sich vom Landkreis Altötting über Rottal-Inn bis nach  Passau und in Oberösterreich erstrecken, immer wieder bezeichnet. Die Vorhaben, die dieses Juwel „zum Strahlen bringen“ sollen nehmen nach und nach Gestalt an. Davon überzeugte sich Landrat Michael Fahmüller bei einem Besichtigungstermin gemeinsam mit Günter Hasiweder, Bürgermeister der österreichischen Gemeinde Mining. Dem Landrat war es ein besonderes Anliegen, sich selbst vor Ort ein Bild über den Fortgang der Maßnahmen des INTERREG-Projekts zu machen.

 

Im Beisein von Waldemar Herfellner, Leiter der Kreisentwicklung, seinem Stellvertreter Martin Siebenmorgen, der naturschutzfachlichen Projektmanagerin Claudia Schmidt und Gebietsbetreuerin Andrea Bruckmeier ging es zuerst in das neue Infozentrum. Dieses soll im nächsten Frühjahr eröffnet werden, insbesondere von außen ist das neue „Aussehen“ des Gebäudes aber schon deutlich erkennbar.

Architekt Michael Kremsreiter führte die Besucher durch die Baustelle und erläuterte dabei die einzelnen Bauabschnitte und die geplanten nächsten Schritte. Die Außenhülle ist mittlerweile praktisch fast fertig, es geht nun an den Innenausbau. „Das Besondere daran“ sagt Kremsreiter, „ist, dass beim gesamten Umbau großer Wert auf eine nachhaltige und ökologische Bauweise gelegt wurde. Dies passt nicht nur zum Stil des alten Infozentrums, sondern auch zur gesamten Thematik des Naturschutzes hier am Unteren Inn.“

 

Als nächstes ging es zum Damm des Kraftwerks Ering-Frauenstein, das von der Grenzkraftwerke GmbH als Teil der VERBUND AG betrieben wird. Hier erläuterten Projektleiter René Tezzele und Wolfgang Lauber vom Planungsbüro ezb Zauner das neue Umgehungsgerinne als Aufstiegshilfe für Fische, das derzeit bereits im „Testbetrieb“ läuft und, „wenn erst alles einmal grün ist“ sich nahtlos in das wunderschöne Umweltbild des Europareservates einfügen wird. Die Fischwanderhilfe wurde auf einer Rampe, die an den Eringer Damm geschüttet wurde, in fließgewässer-typischem Charakter ausgeführt und ist insgesamt 2,6 km lang. Dabei wird ein Höhenunterschied von 10 m überwunden. Gleichzeitig mit der Errichtung der Fischwanderhilfe erfolgt auch eine Strukturierung der Stauwurzel. Inntypische Auen-Lebensräumen mit einem Insel-Nebenarmsystem, Flachufern und Altarmstrukturen liegen im Fokus. Das Ziel sind mehr Laichplätze für Fische und Lebensraum für Jungfischhabitate.

 

Die letzte Station schließlich war auf österreichischer Seite die Burg Frauenstein. Hier zeigte Minings Bürgermeister Günter Hasiweder den Anwesenden das dritte Stockwerk des Salzstadls. Dort wird im Rahmen des Projektes eine Ausstellung realisiert, die sich mit den Themen Flussentwicklung und Vogelzug beschäftigt. Ein besonderes Highlight sind hier die beiden Dachgauben, von denen aus zukünftige Besucher einen sagenhaften Blick auf das Naturschutzgebiet haben und mit Ferngläsern Vögel und andere Tiere beobachten können werden.

 

Landrat Michael Fahmüller meinte am Ende der Tour: „Allmählich lässt sich erahnen, wie das alles hier einmal aussehen wird. Und das ist ein großer Grund zur Freude für den Landkreis Rottal-Inn und alle Beteiligten. Wir haben hier einen echten Schatz im Bereich der Ökologie, und wir werden alles daran setzen, diesen nicht nur zu hüten und zu pflegen, sondern auch zu nutzen, um den Umweltschutz für kommende Generationen erlebbar und erlernbar zu machen.“

 

 

 

 

BUs:

 

Bild „Infozentrum“:

Vor dem Eingang des neuen Infozentrums: (v.l.) Waldemar Herfellner, Leiter der Kreisentwicklung, Gebietsbetreuerin Andrea Bruckmeier, Martin Siebenmorgen (Kreisentwicklung), Landrat Michael Fahmüller, Architekt Michael Kremsreiter, Minings Bürgermeister Günter Hasiweder, Projektmanagerin Claudia Schmidt.