03.05.2021 - „Wir lassen nicht locker!“ – Landrat Fahmüller fordert gerechtere Impfstoffverteilung für Rottal-Inn

Nach Brandbrief an Gesundheitsminister Holetschek nun auch Austausch mit Ministerpräsident Söder – Lob an Hausärzte

 

Bereits Anfang März hatte sich Landrat Michael Fahmüller hinsichtlich der Impfsituation in Grenzlandkreisen an den Bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek gewandt. Im Zuge eines Brandbriefs übte er Kritik an der ungleichmäßigen Impfstoffverteilung und forderte von Minister Holetschek entsprechende Sonderkontingente für Rottal-Inn. Dieser reagierte mit einer Sonderzuteilung im Nachgang.

Aufgrund der erneut ernsten Infektionslage im Landkreis und um dem Ungleichgewicht bei der Impfstoffverteilung entgegenzuwirken, steht Landrat Michael Fahmüller bereits seit zwei Wochen im erneuten Austausch mit dem Bayerischen Gesundheitsminister. „Es ist nun an der Zeit, unsere Forderung nach mehr und vor allem adäquat bzw. an der jeweiligen Infektionslage orientiert verteiltem Impfstoff noch lauter zu machen. Wir hier in Rottal-Inn, wir als Grenzlandkreis brauchen Unterstützung – und zwar mit Blick auf das Infektionsgeschehen vor Ort jetzt“, betont Landrat Michael Fahmüller.

Da der Landkreis Rottal-Inn Ende April mit einer 7-Tage-Inzidenz von über 300 wieder Hotspot Nummer eins in ganz Bayern war und deutschlandweit auf Platz fünf lag, steht Landrat Michael Fahmüller nun sogar in Kontakt mit dem Bayerischen Ministerpräsidenten, Markus Söder. Da die Infektionslage im Landkreis Rottal-Inn wieder sehr ernst ist, ist laut Landrat Fahmüller eine Sonderlieferung an Impfdosen die einzige Hoffnung, um Perspektiven für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. Dieser Ansicht ist auch MdL Martin Wagle, der sich hinsichtlich der Impfstoffverteilung stetig im Bayerischen Landtag stark macht und für die Region einsetzt.

„Durch unsere niedrige Inzidenz im ersten Jahresquartal erhielten wir aus den Sonderzuteilungen für Grenzregionen nahezu nichts. Jetzt, wo wir aufgrund der derzeitigen Infektionslage so dringend mehr Impfdosen bräuchten, gibt es keine. Ich hoffe, dass unser Landkreis nun zum Ausgleich ebenso mit Sonderkontingenten bedacht wird, wie es bereits in Nachbarlandkreisen der Fall war. Nur so können wir die Impfbenachteiligung aufholen“, so Fahmüller, der ergänzt: „Durch die angekündigten Öffnungen bei vollständiger Impfung sind wir als der Landkreis, der bereits seit Oktober im Lockdown ist, nochmals mehr unterprivilegiert. Daher lassen wir jetzt nicht locker!“

Äußerst positiv bewertet Landrat Michael Fahmüller die Unterstützung der Hausärzte in der Impfkampagne: „Großer Dank und großes Lob gelten den Hausärzten im Landkreis. Sie machen einen super Job – hätten aber natürlich auch noch mehr Potential, wenn sie mehr Impfstoff vom Bund zugeteilt bekämen. Bei den Hausärzten in unserem Landkreis kommt einfach zu wenig Impfstoff an. Nichtsdestotrotz tragen sie einen wichtigen Anteil am Impffortschritt in Rottal-Inn und leisten somit einen wesentlichen Beitrag zur Pandemiebekämpfung!“

Seit längerem hinkt der Landkreis Rottal-Inn bei der Erstimpfquote sowohl im bayern- als auch deutschlandweiten Vergleich hinterher: So fehlten beispielsweise am 29.04. zum Deutschlanddurchschnitt fast 500 Dosen pro Tag. Auch die Kapazitäten des Impfzentrums Rottal-Inn sind mangels Impfstoffverfügbarkeit längst nicht ausgeschöpft. Die Auslastung liegt aktuell bei lediglich 20 Prozent.

 



Bild: Aufgrund der Forderung nach mehr Impfstoffdosen für den Landkreis Rottal-Inn befindet sich Landrat Michael Fahmüller derzeit in engem Austausch mit dem Bayerischen Ministerpräsidenten, Markus Söder.