Tag voller Innovation und jungem Unternehmergeist im GreG Rottal-Inn
Pfarrkirchen - 2,3 Milliarden Euro wurden laut einer aktuellen EY-Studie 2024 in Bayern in StartUps investiert. Damit liegt Bayern bundesweit auf Platz eins. Ein solches Investment ist für die Gründenden ein enormer Meilenstein aber letztendlich doch nur eine Stufe von vielen, die sie in Ihrer Laufbahn nehmen müssen. Klar ist, ein Unternehmen zu gründen braucht großes Durchhaltevermögen und Mut – aber allem voran steht eine clevere Idee im Vordergrund, und um eben jene ging es bei dem Pitch-Wettbewerb „Fit for Startup“, der mit dem Unternehmergymnasium Bayern am Digitalen Gründerzentrum GreG Rottal-Inn veranstaltet wurde.
Bereits ein Jahr lang arbeiteten 16 Schülerinnen und Schüler aus der 10. Klasse des Gymnasiums in vier Teams an Ihren Ideen: Sie erstellten neben einem Finanzplan ein Logo, eine Marktrecherche und einen Marketingplan. Markus Reiter, Projektleiter des Unternehmergymnasium Bayern, beschreibt, warum dieses Thema Einzug im Lehrplan gehalten hat: „Wir wollen bereits in der Schule unternehmerisches Denken und Handeln fördern und auch einen Beitrag zu einer neuen Gründungskultur in Bayern leisten. Denn es sind oft die Selbstständigen, die Motor für Innovation und Fortschritt sind und Arbeitsplätze schaffen.“
Im Digitalen Gründerzentrum GreG Rottal-Inn angekommen, erwartete die Jugendlichen zunächst ein spannender Vortrag von Maximilian Leonhart, der mit reBricker selbst erfolgreich gegründet hat. So durfte Leonhart erfahren, wie wichtig es ist, seine ursprüngliche Idee stetig zu überprüfen und an die Nachfrage anzupassen, aber auch immer auf der Suche nach neuen Geschäftsfeldern zu sein. Weiter ging es mit Harald Wagner, einem erfahrenen StartUp-Coach von BayStartUP, der aufzeigte, was eine Präsentation herausragend macht, aber auch, worauf Investorinnen und Investoren besonders achten, wenn ihnen „das nächste große Ding“ vorgestellt wird. Und damit ging es auch schon direkt an die Arbeit. Der Rest des Tages drehte sich nämlich um den Feinschliff eben jener Präsentationen der Teams.
Und dafür bietet das Gründerzentrum natürlich die besten Bedingungen: Vom Coworking-Arbeitsplatz mit lebhafter Atmosphäre über ruhige Büros bis hin zum Kreativraum mit Großbildschirm für Besprechungen stand den Arbeitsgruppen die gesamte Infrastruktur zur Verfügung, die StartUps und Selbstständige seit 2023 im Landkreis Rottal-Inn unterstützt. Rückenwind erhält das Digitale Gründerzentrum des Landkreises Rottal-Inn dabei von Gründerland Bayern und dem Bayerischen Wirtschaftsministerium.
Und so erfährt man an diesem Tag eine Menge Gründergeist: „Bisou“ plant, handgemachte Cookies und Donuts anzubieten und feilt noch an Ihrer Menükarte, „GREEN BITE“ möchte Automaten mit gesunden Mahlzeiten an Raststätten platzieren und für die Präsentation noch besser herausarbeiten, wie sie sich vom Wettbewerb unterscheiden, „DeinKeks“ überlegt, wie Sie die Zielgruppe für ihre personalisierbaren Kekse am besten erreichen und „Jobhub“, die sich auf die Vermittlung von Ferienjobs und kurzfristige Hilfe in der Nachbarschaft spezialisieren möchten, erstellen eine Grafik, die Ihr Marktpotenzial verdeutlicht. Die Mühe lohnt sich, denn der Tag wird später in einer Präsentation vor einer Jury gipfeln, die mit erfahrenen Wirtschaftsvertreterinnen und -vertretern besetzt ist.
Für genügend Energie sorgen handgemachte Burger vom Grill. In geselliger Rund erzählt Martin Siebenmorgen, Geschäftsführer des GreG Rottal-Inn, was den Tag für ihn besonders macht: „Gemeinsam mit dem Unternehmergymnasium Bayern haben wir ein Format umgesetzt, das Lust auf Gründung macht – praxisnah, direkt und mit allem, was dazugehört. Was ich hier sehe, sind starke Ideen, motivierte Teams und viel Mut zur Zukunft, also echter StartUp-Spirit“.
Gut gestärkt gehen die Teams dann in die letzte Arbeitsrunde und dann ist es auch schon so weit: Die Jury des Wettbewerbs, bestehend aus Lisa Abiatar (IHK Niederbayern), Josef Schustereder (AktivSenioren Bayern e.V.), Christian Zeller (MobiMedia AG), Susanne Wasmeier (Sparkasse Rottal-Inn) und Carina Matzelsberger (Hans Lindner Stiftung) sitzt ausgerüstet mit Bewertungsbogen bereit. Jede Gruppe hat nun fünf Minuten Zeit, sich und ihre Idee zu präsentieren und macht es den Fachleuten damit nicht leicht. Denn alle zeigen Motivation, eine spannende Idee und sammeln „Bühnenerfahrung“. Das Rennen machte schlussendlich „Jobhub“, die mit ihrer spezialisierten Jobplattform den Nerv der Jury ganz besonders getroffen haben.
Was aber alle Teilnehmenden sehr deutlich gezeigt haben ist, wie viel Gründungspotenzial in unseren Schulen steckt und, dass unternehmerisches Denken bei den Jugendlichen nicht nur ein Schulfach ist, sondern tatsächlich hängen bleibt. Martin Spengler, Netzwerkmanager am GreG Rottal-Inn, der den Tag mitorganisiert hat, verabschiedet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Gewissheit, dass ein Grundstein gelegt ist, weiß aber auch, worauf es ab hier ankommt: „Jetzt braucht es Eltern, die "verrückte Ideen" unterstützen, Medien, die anspornen - statt einer ganzen Generation Leistungswille abzusprechen, Verwandte, die Angst vor Verantwortung nehmen statt zu schüren und Freunde, die mitziehen.“
Auf dem Bild: Die Ideen der Teams und ihre Motivation zu Gründen beeindruckten die Jury