11.11.2025 - Infoabend „Wagniskapital in der Region“ sehr gut besucht

Digitales Gründerzentrum GreG Rottal-Inn trifft mit Informationsangebot auf großes Interesse

 

Benjamin Erhart, Partner bei UVC Partners – einem der führenden Investoren für Deep-Tech und Software in Europa – hört täglich von neuen High-Tech-Ideen. Und eines haben sie alle gemeinsam: Sie brauchen viel Kapital und gelten oft als riskant. Doch wenn seine Kinder den Satz „Papa, baust du wirklich Raketen und Quantenrechner?“, fragen, der sinnbildlich für die Vision die StartUps antreibt steht, weiß Erhart, warum sich das Risiko lohnt – für Visionen, die Märkte mit großem Wachstumspotenzial eröffnen und die Gesellschaft nachhaltig verändern können.

Als einer der Referenten beim Informationsabend „Wagniskapital in der Region“, veranstaltet vom Digitalen Gründerzentrum GreG Rottal-Inn und der Hans Lindner Stiftung im LEX-Saal der Lindner Group KG in Arnstorf, sprach Erhart über die besonderen Momente im Alltag eines Investors. Seine Firma sitzt in München, einem der Hotspots für StartUps und Risikokapital in Deutschland.

Den Fokus auf die regionale Perspektive richtete Sven Matzelsberger, der einen seltenen Einblick gewährte, wie die Lindner Group mit StartUp-Mentalität Innovation von innen heraus fördert. Mehrere Ausgründungen aus ursprünglich internen Projekten zeigen, wie das Arnstorfer Familienunternehmen Entwicklungen vorantreibt, die mittlerweile auch externen Partnern zugutekommen. Allein im IT-Bereich beschäftigt Lindner inzwischen über 200 Mitarbeitende.

Dass Investitionen in Zukunftstechnologien immer auch Mut erfordern, bestätigte Julian Blum vom Eggenfeldener StartUp Vestigas, das 2025 eine Finanzierung von acht Millionen Euro erhielt. Seine Firma entwickelt Software, die Lieferscheine und Rechnungen automatisiert digital abgleicht, ein Beispiel dafür, wie regionale Innovation bundesweit Wirkung entfalten kann.

Stephanie Lindner von der Hans Lindner Stiftung und Martin Siebenmorgen von der Wirtschaftsförderung des Landkreises Rottal-Inn betonten, wie wichtig Gründungen gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten sind und welches Potenzial eine Region bietet, die durch starken Mittelstand, hohe Lebensqualität und gute Ausbildung überzeugt. „Wagniskapital heißt vor allem, an Ideen zu glauben, bevor sie groß sind. Es freut mich zu sehen, dass dieser Mut auch in unserer Region spürbar wächst,“ freut sich Martin Siebenmorgen über das große Interesse am Infoabend. Mit dem GreG Rottal-Inn wurde vom Landkreis eine zentrale Anlaufstelle geschaffen, die Gründerinnen und Gründer auf ihrem Weg begleitet. 

Wie Investitionen in StartUps konkret ablaufen, erklärte Harald Wagner von BayStartUP, Deutschlands größtem Investoren-Netzwerk. Es bringt Kapitalgebende und Gründende zusammen und begleitet sie vom ersten Finanzierungsgespräch über Wachstumsphasen bis hin zum erfolgreichen Exit - oft mit hohen Millionenbeträgen.

Worauf potenzielle Investorinnen und Investoren bei all diesen Phasen achten, erläuterte Matthias König, stellvertretender Vorstand der Sparkasse Rottal-Inn.

Denn so visionär viele Ideen klingen - jeder Investition geht ein gründlicher Prüfungsprozess voraus. Und doch steht am Anfang oft eine ganz einfache Frage, die Neugier und Begeisterung weckt: „Wie wird die Welt in der Zukunft aussehen?“

„Der Infoabend zeigte, welches Potenzial in unserer Region steckt, wenn sich Unternehmen, Gründerinnen und Gründer sowie Investorinnen und Investoren vernetzen. Innovation braucht Austausch – und genau dafür steht das GreG Rottal-Inn,“ so Martin Spengler, Netzwerkmanager des Digitalen Gründerzentrum GreG Rottal-Inn, der für die Organisation der Veranstaltung verantwortlich zeichnete.