12.03.2021 - Landrat Fahmüller übt scharfe Kritik

Landrat: „Man nimmt uns die Perspektive“

 

Einen „Brandbrief“ hat Landrat Michael Fahmüller jetzt an Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek geschrieben. Fahmüller hat darin eine Gleichbehandlung aller Grenzlandkreise bei der Verteilung von Impfstoff-Sonderkontingenten eingefordert.  Für den Landrat ist es, wie er betont, in keiner Weise nachvollziehbar, warum der Landkreis Rottal-Inn mit seinem intensiven Pendlerverkehr und der Grenze zum von der Pandemie schwer belasteten Land Oberösterreich keine dieser Sonderzuweisungen erhalten hat.

„Es kann nicht sein, dass die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Rottal-Inn, die bereits Anspruch auf eine Impfung haben, warten müssen, während der Nachbarlandkreis Dingolfing-Landau vom Gesundheitsministerium wie ein Grenzlandkreis eingestuft wird und entsprechend mit den Sonderkontingenten versorgt wird“, so Landrat Michael Fahmüller.

Seit diese Ausklammerung des Landkreises Rottal-Inn bei der Vergabe der Sonderkontingente bekannt wurde, sei der Unmut bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung, die in der Bekämpfung der Pandemie tätig sind, sehr gestiegen, denn: „Die Beschwerden der Bürgerinnen und Bürger aus Rottal-Inn laufen ja nicht im Ministerium auf, sondern bei uns vor Ort – und wir tun uns schon schwer, so einen Sachverhalt zu erklären, für den wir selbst keine nachvollziehbare Begründung finden“.

„Warum erhält ein Landkreis, der nun wirklich keine Grenze mit einem anderen Land hat, diese Sonderzuteilung, während Rottal-Inn mit einer Vielzahl von Berufspendlern, die täglich die Grenzen aus beiden Richtungen übertreten, außen vor bleibt?“, diese Frage stellt Fahmüller Minister Holetschek in seinem Schreiben und er fügt hinzu:  „Wir haben uns hier in Rottal-Inn mit aller Kraft, mit hohen Kosten und mit großem Engagement aller Bürgerinnen und Bürger gegen die Ausbreitung des Virus gestemmt und es ist uns mit viel harter Arbeit gelungen, den Inzidenzwert zu drücken. Soll diese Arbeit jetzt bestraft werden, indem wir trotz der Grenzlage keine zusätzlichen Impfdosen bekommen?“ Er erwarte sich eine schnelle Antwort auf diese Frage und eine rasche Zustellung der Extra-Impfdosen, die seiner Ansicht nach auch Rottal-Inn zustehen, zumal der Landkreis schon eine Woche länger im Lockdown ist wie alle anderen. Die Landkreise, so Fahmüller, seien schließlich nicht dafür verantwortlich, dass es zu wenig Impfstoffdosen gibt.

„Unsere Region lebt auch von der Grenznähe, viele Arbeitnehmer gehen schon seit vielen Jahren über die Landesgrenzen nach Österreich in die Arbeit, auch Schülerinnen und Schüler nutzen die Bildungsangebote beider Regionen diesseits und jenseits des Inns.  Hier sind wir durchaus in der gleichen Lage wie die anderen Grenzlandkreise, die jetzt mit Impfdosen versorgt wurden“, argumentiert der Landrat.  Er fordert daher die Staatsregierung und insbesondere das Gesundheitsministerium eindringlich dazu auf, den Ausschluss von Rottal-Inn aus der Liste der Zuweisungen von Extra-Dosen noch einmal zu überdenken.