30.07.2021 - Lenkungsgremium „Gotik im Landkreis Rottal-Inn“ tagt

Das Projekt geht nun in die Umsetzung

 

Seit einem Jahr läuft das Projekt „Gotik im Landkreis Rottal-Inn“. In dieser Zeit zogen Wissenschaftler und Fotografen durch den Landkreis und stellten eine Liste mit mittelalterlichen Bauwerken, Burgen, Schlösser und Kirchen zusammen. Touristiker und Kulturvermittler entwickelten erste Leitfäden wie man diesen Schatz für Einheimische und Besucher besser sichtbar machen kann. Als Dritte im Bunde begannen Informatiker mit den ersten Schritten, um dieses umfängliche Wissen, die zahlreichen Bilder und Medien zu speichern und digital zu erschließen.

 

Das Bayerische Staatsministerium der Finanzen und für Heimat unterstützt das Vorhaben im Förderprogramm „Heimat-Digital“. Die Regierung von Niederbayern sorgt für die Abwicklung. Nach Abschluss der „Konzeptphase“ tagte nun das Lenkungsgremium des Projektes. Es war das zweite Treffen dieser Art und das erste, das in Präsenz stattfinden konnte. Unter dem Vorsitz von Landrat Michael Fahmüller tagten Ida Maschauer vom Bayerischen Finanzministerium, Friderike Heinrichs von der Regierung von Niederbayern, der Dekan des European Campus Rottal-Inn Prof. Dr. Christian Steckenbauer, Gebietsreferent Lorenz Schröter vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, der Kunstreferent des Bistums Passau Alois Brunner, der Geschäftsführer des Gründerzentrums Rottal-Inn Martin Siebenmorgen, der Leiter der Kreisentwicklung Waldemar Herfellner und der Kulturbeauftragte des Landkreises Dr. Ludger Drost, der das Projekt leitet.

 

Landrat Michael Fahmüller zitierte zur Begrüßung die Kabarettistin Lisa Fitz, die einmal in einem Dokumentarfilm gesagt habe, dass man in ihrer zweiten Heimat Rottal-Inn immer einen Kirchturm sehen könne, in welche Richtung man auch schaue: „Wenn das so ist: Wir sind auf jeden Fall stolz darauf“, kommentierte das der Landrat. Ida Maschauer vom Ministerium erläuterte, dass „Gotik im Landkreis Rottal-Inn“ eines von insgesamt vier Förderprojekten sei, die im Programm „Heimat Digital“ zum Zuge gekommen seien. Friderike Heinrichs äußerte sich erfreut über die ersten Ergebnisse und die professionelle Durchführung im Landkreis Rottal-Inn.

 

Der Projektleiter Dr. Ludger Drost präsentierte, was in der Konzeptphase bereits alles erarbeitet wurde. Bei der Erfassung der Denkmale konnte man von den „Gotik-Touren“ ausgehen. Dieses seit den 1980er Jahren bestehende touristische Angebot für Wander- und Radtouren zu den gotischen Denkmälern im Landkreis umfasst bereits etwa 100 Objekte. Für das neue Projekt seien weitere 75 Denkmäler dazugekommen, bei weitem nicht nur Kirchen, sondern auch Schlösser, Burgen und Burgställe. Gleichzeitig werden nun auch mittelalterliche Ausstattungsstücke systematisch erfasst: Altäre, Grabdenkmäler, Bilder und Figuren. Die Fotokampagne führte der Fotograf Dionys Asenkerschbaumer durch, der sich seit vielen Jahrzehnten auf Architekturfotografie besonders im Bistum Passau spezialisiert hat. Für „Gotik im Landkreis Rottal-Inn“ fertigte er auch eine Reihe von spektakulären Luftaufnahmen an.

 

Wie die in einem eigens entwickelten „Wissensinformationssystem“ gesammelten Bilder, Medien und Inhalte für die Menschen im Landkreis und für Besucher erlebbar werden, damit beschäftigt sich eine „Digitale Vermittlungsstrategie“. Mit deren Ausarbeitung wurde die Firma Terra cognita aus Salzburg beauftragt. Sie holte Vertreter aus allen beteiligten Bereichen an einen Tisch vom Kindergarten bis zur Seniorenbetreuung, vom Tourismusprofi bis zu Kulturpädagogin.

 

„Damit sind die Grundlagen geschaffen“ stellte Drost fest, „nun können wir mit der Umsetzung beginnen“. In den kommenden zwei Jahren werden Datenbanken befüllt, Webseiten programmiert, Online-Angebote und Medienstationen entwickelt.

 

 

 

Bild: Im großen Sitzungssall traf sich das Lenkungsgremium Gotik zum ersten Mal in Präsenz (vorne v.l.): Landrat Michael Fahmüller, Ida Maschauer vom Bayerischen Finanzministerium, Friderike Heinrichs von der Regierung von Niederbayern, Kulturbeauftragter Dr. Ludger Drost, (hinten v.l.) Kunstreferent des Bistums Passau Alois Brunner, Gebietsreferent Lorenz Schröter vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Dekan des European Campus Rottal-Inn Prof. Dr. Christian Steckenbauer, Geschäftsführer des Gründerzentrums Rottal-Inn Martin Siebenmorgen, Leiter der Kreisentwicklung Waldemar Herfellner