Kunst und Kultur wertschätzen

Um kulturelles Engagement sowohl zu würdigen als auch zu wecken und die kulturelle Vielfalt zu fördern, verleiht der Landkreis Rottal-Inn für hervorragende Leistungen auf kultureller und künstlerischer Ebene seit 2018 einen Kulturpreis sowie einen Nachwuchsförderpreis, der junge Kulturschaffende unter 30 Jahren unterstützen und ermutigen soll. 2021 wurde erstmals auch ein Baukulturpreis vergeben, der Bauherren auszeichnen soll, die vorbildliche Bauvorhaben als Umbau, Sanierung oder Neubau im historischen Bestand realisiert haben.

Der Kultur- sowie der Baukulturpreis sind mit einem Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro dotiert, der Nachwuchsförderpreis mit 500 Euro. 

Die Symbolfigur, geschaffen von Heidi Finsterer aus Gangkofen, zeigt auf einem Sockel in Form der Umrisse des Landkreises sechs Figuren, die für die ursprünglichen sechs Sparten des Preises stehen.

Baukulturpreis 2023

Um die Baukultur zu pflegen und zu fördern und um privates Engagement in diesem Bereich zu würdigen, verleiht der Landkreis Rottal-Inn den „Preis für Baukultur“. Ausgezeichnet werden Bauherren, die vorbildliche Bauvorhaben in den Bereichen Denkmalpflege, Bauen im Bestand und Neubauten realisiert haben. Die denkmalgerechte Sanierung eines Altbaus, die gelungene Erweiterung bestehender Gebäude oder auch ein vorbildlicher Neubau fallen ebenso darunter wie die Umnutzung und Revitalisierung erhaltenswerter oder denkmalgeschützter Bausubstanz.

Der Baukulturpreis wurde 2021 erstmalig verliehen und wird alle zwei Jahre ausgelobt. 

Die Preisträger

Kulturpreis 2023

Die Kulturpreisträgerin 2023 ist die Jazz-Künstlerin Lisa Wahlandt. Sie ist 1966 in Arnstorf geboren und in Johanniskirchen aufgewachsen, studierte Jazzgesang am Bruckner Konservatorium Linz und erhielt 1994 ein Stipendium an der Manhattan School of Music New York. Ihr Gesangsrepertoire reicht von Jazzstandards, Coverversionen von Pop-Klassikern bis hin zu eigenen Kompositionen. Auch als „Heimatsoundkünstlerin“ kann man sie erleben. 2002 erhielt Wahlandt den Newcomer-Preis der Süddeutschen Zeitung und des Bayerischen Rundfunks. 2006 erhielt sie den Preis des Goethe-Instituts. Konzerte in Korea, Singapur, Polen, Kroatien folgten. Einer ihrer Geniestreiche war 2013 die Gründung der Band „Die Drei Damen“. Mittlerweile hat sie über 20 CDs veröffentlicht, aktuell entsteht „Seams like Yesterday“ mit zahlreichen überraschenden Neuinterpretationen bekannter Songs, u. a „Highway to Hell“.

Die Künstlerin, die einst mit Lagerfeuermusik, als Sängerin in Bands aus Pfarrkirchen und Vilshofen ihre Karriere begann, ist mittlerweile auf diversen Konzertbühnen, im Radio und im Fernsehen zu hören und zu sehen. Dabei hat sie nie den hohen künstlerischen Anspruch, den sie an sich selbst stellt, zugunsten eines oberflächlichen Hitparadenerfolgs aufgegeben.

Einen Sonderpreis für ihr Lebenswerk erhielt in diesem Jahr Rut Kohn. Sie wurde 1937 in Trebusice/Tschechien geboren. 1967 emigrierte sie mit ihrer Familie im Prager Frühling nach Deutschland. 1979 kam Rut Kohn erstmals ins Rottal und wohnt seit 1990 dauerhaft in Figling bei Triftern. Ihre malerische Tätigkeit begann in München. Ihre erste große Ausstellung hatte sie 1983 im Pavillon des Alten Botanischen Gartens mit ihrem Werkzyklus zu Franz Kafka. Sie erhielt 1986 und 1988 Preise des Hauses der Kunst und 1991 den Seerosenpreis der Stadt München. 2006 wurde sie, als „Bedeutende tschechische Frau in der Welt“ ausgezeichnet. Ihr Werk ist geprägt von Zyklen, an denen sie laufend weiter arbeitet, u. a.: Franz Kafka (seit 1979), Bilder zum Alten Testament (seit 1986) usw. Rut Kohns Werke waren in ganz Europa in Ausstellungen zu sehen. Sie ist aber auch im Landkreis immer wieder präsent, zuletzt mit einer großen Ausstellung ihres Zyklus zum Alten Testament im Haus für zeitgenössische Kunst Triftern und dem Kafka-Zyklus im Amtsgericht Eggenfelden. Sie engagierte sich immer wieder auch bei kulturellen und karitativen Aktionen im Landkreis, etwa bei Benefizauktionen für die Fluthilfe 2016.

Baukulturpreis 2023

Der Baukulturpreis, der alle zwei Jahre verliehen wird, geht 2023 an Sabine Ewert und Robert Neuberger aus München für die Sanierung des Wohn- und Geschäftshaus Stadtplatz 24 in Pfarrkirchen, ein Baudenkmal. Vor dem Umbau (2016‒2019) handelte es sich um ein unübersichtliches, historisch gewachsenes Konglomerat mit sehr unterschiedlich großen Wohnungen, zum Teil noch mit Etagen-WC. Der einstige Durchgang zum Kirchplatz war der Gastronomie zugeschlagen und nicht mehr nutzbar, ebenso wie der völlig verbaute ehemalige Innenhof. Beides wurde während der Baumaßnahme freigeräumt und somit ein wichtiger Weg innerhalb der Stadt wieder begehbar gemacht. Im Erdgeschoß wurden eine Gastronomiefläche mit separater Küche und ein Laden geschaffen. Im Rückgebäude entstanden außerdem Garagen, Technik-, Fahrrad- und Nebenräume und ein barrierefreies Büro, das auch als Pflegewohnung nutzbar wäre. Auch in den Obergeschoßen blieb die historische Struktur mit zentraler Diele und seitlichen Raumachsen, einschließlich der vorhandenen einläufigen Treppe erhalten. Hier entstanden vier Etagenwohnungen mit Fenstern zum Stadtplatz und Balkonen zum Innenhof. Historische Ausstattungen und Oberflächen wurden weitgehend bewahrt, moderne Technik und Bäder eingebaut. 

Die Preisträger der vergangenen Jahre

2022

Über den Kulturpreis 2022 durfte sich der international renommierte Künstler Rudolf Huber-Wilkoff freuen. Nach seinem Studium an der Grafischen Akademie in München gehörte er schon bald zu den bedeutenden Vertretern der Neuen Figurativen Malerei in Deutschland. Seine eigenen Werke befinden sich u.a. im Museum of Modern Art New York. Huber-Wilkoff nutzt sein Netzwerk seit Jahrzehnten für eine umfassende Ausstellungstätigkeit: Im Schauraum K3 in Kottigstelzham bei Simbach bringt er regionale und internationale Künstler zusammen.

 

Jonas Schwarz und die Jugendarbeit des Trachtenvereins Pfarrkirchen wurden 2022 mit dem Kulturförderpreis ausgezeichnet. Der Trachtenverein Pfarrkirchen übernimmt seit vielen Jahren in der Stadt einen wichtigen Teil der Musikausbildung für Kinder und Jugendliche mit professionellem Unterricht in den Bereichen Musikalische Früherziehung, Blockflöte und Blasinstrumente. Der 27-jährige Dirigent des Nachwuchsorchesters Jonas Schwarz leistet hier besonders wertvolle Arbeit. Er spielt selbst zahlreiche Instrumente auf hohem Niveau und hat u. a. die Jugendleiterausbildung und einen Dirigentenkurs absolviert.

2021

Über den Kulturpreis durfte sich 2021 Reinhard Wimmer freuen, der 1998 in Pfarrkirchen den Club Bogaloo gründete. Auch wenn dieser 2019 seine Pforten schließen musste, tritt Wimmer bis heute unter dem Label „Bogaloo“ als Veranstalter in Erscheinung. Er holte und holt nach wie vor zahlreiche weit überregional bekannte Bands in den Landkreis, deren Bogaloo-Auftritte über Jahre hinweg immer wieder auch vom Bayerischen Rundfunk (Zündfunk) live übertragen wurden.

Der Nachwuchsförderpreis ging an die Band The Sonic Brewery. Die aufstrebende junge Band um Sänger Benno Olbrich, Gitarrist Jonathan Niederer, Bassist Andreas Aigner und Schlagzeuger Thomas Hamberger wurde 2017 gegründet. Das Debutalbum „Catch the Magic“ der vier Anfang 20-Jährigen erschien vor zwei Jahren und wurde auf Vinyl verlegt.

Den ersten Baukulturpreis des Landkreises erhielt Lorenz Bieringer: 2020 modernisierte und baute er bei Reut einen Vierseithof zu einem Event- und Seminarzentrum mit Restaurant und Übernachtungsmöglichkeiten aus – es entstand „Das Bieringer“ (Willenbach 22, 84367 Reut). 

 

2020

Der mit 2.500 Euro dotierte Kulturpreis für das Jahr 2020 ging an die Kulturblos´n Mariakirchen e. V. Der Verein, der 1991 gegründet wurde, verfolgt das Ziel, Kunst und Kultur in und um Mariakirchen zu fördern. Eine besondere Rolle spielt das Theater, das durch seine aufwendig inszenierte Mariakirchener Passion oder durch seine Freilichtaufführungen Bekanntheit erlangte. 

Über den Nachwuchsförderpreis durfte sich Daniel Allertseder aus Bad Birnbach freuen. Der 22-Jährige veröffentliche bereits im Teenager-Alter sein erstes Buch und war schon als Referent auf der Leipziger Buchmesse. Er betreibt nebenbei nicht nur eine eigene Literaturplattform, sondern hat auch in Bad Birnbach zwei literarische Veranstaltungsreihen ins Leben gerufen, „Literatur im Rottal“ und die „Kulinarischen Krimiabende“.

 

2019

Der Kulturpreisträger des Landkreise Rottal-Inn 2019 heißt Bernd Stöcker. Der Trifterner Bildhauer erhielt die Auszeichnung als international renommierter Bildhauer, dessen Werke in ganz Europa zu finden sind. Außerdem wurde sein Engagement als Organisator von Ausstellungen und Skulpturenwegen sowie der Hochwasserhilfe der Bildenden Künstler im Landkreis Rottal-Inn gewürdigt.

Den Nachwuchsförderpreis 2019 erhielt die junge Geigerin Anja Zogler. Sie ist in zahlreichen Orchestern und Ensembles des Landkreises aktiv und tritt auch solistisch auf. Beim Wettbewerb Jugend musiziert erhielt sie mehrere Preise.

2018

Im Jahr 2018 wurde der Kulturverein Eggenfelden mit dem Kulturpreis ausgezeichnet, der durch die Organisation verschiedenster Veranstaltungen in der Stadt Eggenfelden und im Kulturzentrum der Schlossökonomie Gern das Kulturleben im Rottal bereichert.

Den Kulturförderpreis erhielt die Geigerin Larissa Cidlinsky aus Eggenfelden, die eine erfolgversprechende Karriere begonnen hat und zudem das Kulturleben im Rottal mit der Organisation des Festivals „Eggenfelden-klassisch“ bereichert.

Kontakt

So erreichen Sie uns
Landratsamt Rottal-Inn
Kreisentwicklung
Bahnhofstraße 19
84347 Pfarrkirchen


Telefon
08561/20-199


E-Mail
Jetzt Kontakt aufnehmen

Tourismus-Publikationen

Broschüren, Flyer und Faltkarten finden sie hier zum kostenlosen Download.

Ihr Ansprechpartner

Zuständigkeit
Telefon
Telefax
E-Mail
Ludger Drost
Telefon
+49 8561 20-199
Telefax
-
Wir sind da um zu helfen.